Schwangerschaft

S.O.S. – Die 7 Mama-Maßnahmen zur Hebammenrettung

Eine traurige Nachricht für alle Mamas: Der letzte Hebammen-Versicherer hat angekündigt, dass er ab Juli 2015 aus dem Konsortium aussteigt, bei dem die Berufshaftpflicht für Hebammen besteht. Damit wird Hebammen – die ohne Haftpflichtversicherung nicht arbeiten dürfen – faktisch ein Berufsverbot erteilt. Trotz der seit Jahren explodierenden Versicherungsbeiträge (diese sind seit 2003 um ca. das Zehnfache gestiegen) haben die verantwortlichen Politiker immer noch keinen Notfallplan zur Hebammenrettung erstellt.

Betroffene, also vor allem Mamas und solche die es werden wollen, müssen sich jetzt dringend einmischen und auf die Barrikade steigen. Nur wie? In der folgenden Liste findet ihr verschiedene Hebammen-Rettungs-Maßnahmen. Los geht‘s, viel Spaß beim Mitmachen!

1. Briefe schreiben

Getreu der Redensart „Wer schreibt der bleibt!“ solltet ihr verantwortliche Politiker (Gesundheitsminister, Abgeordnete eures Wahlkreises) und Krankenkassen (und deren Spitzenverband) anschreiben. Auf der Webseite des Vereins „Hebammen für Eltern e.V.“  findet ihr Briefvorlagen und weiterführende Links. Oder wie wäre es z. Bsp. mit einem Leserbrief an eure lokale Zeitung?

2. Petition unterzeichnen

Wahnsinn! Bianca Kasting, eine Mama aus Münster, hat am 20. Dezember 2013 eine online-Petition gegen das Hebammensterben gestartet. Bisher wurden über 200.000 Unterschriften gesammelt und es werden immer mehr. Deshalb: Bitte schnell unterzeichnen, falls noch nicht geschehen. Es dauert maximal 30 Sekunden. Hier entlang geht es zur Petition.

3. Teil der Protestbewegung werden:

Es ist wirklich rührend viele Rettungsgruppen via Facebook gegründet wurden. Hier findet ihr Infos und Termine zu spontanen Protestaktionen (Demos, Mahnwachen, Sammelposts), aber auch ausdruckbare Flyer und Plakate… Schaut doch mal nach, vielleicht gibt es auch bald in eurer Stadt eine Demo. Und wenn nicht – dann wird eben eine organisiert!

Hier geht es zu den Facebook-Gruppen „Rettet-unsere-Hebammen“ und  „Hebammenunterstützung„.

4. Vereinsmitglied werden und spenden

Es leben die Vereinsmeierei! Kleinere oder größere Vereine, wie zum Beispiel „Mamaprotest e.V.“ oder „Hebammen für Deutschland e.V.“ setzen sich für den Erhalt der individuellen Geburtshilfe ein. Werdet  Mitglied oder unterstützt die Vereine mit einer steuerlich absetzbaren Spende!

5. Wenn ihr keine Hebamme findet: Absagen sammeln!

Lasst euch eine schriftliche Absage geben sofern ihr Schwierigkeiten haben solltet eine Hebamme zu finden. Die Absagen könnt ihr dann den unter Nr. 1 genannten Schreiben beifügen. Auch im Falle einer Klageerhebung sollte eine Dokumentation der Absagen vorliegen.

6. Wenn Du immer noch keine Hebamme gefunden hast: Klagen!

Der Anspruch auf Hebammenleistungen ist gesetzlich im Sozialgesetzbuch verankert (§ 24d SGB V). Wenn diese Leistungen nicht mehr erbracht werden können, weil du keine Hebamme findest, solltest du Klage beim zuständigen Sozialgericht erheben. Sicherlich ist es keine schöne Angelegenheit schwanger oder als frischgebackene Mama im Gerichtssaal zu erscheinen…aber leider musst du  in diesem Zustand klagen, weil dir andernfalls die sogenannte „Passivlegitimation“ fehlt. Alle anderen Mamas, deine Kinder, Kindeskinder und nachfolgende Generationen werden es dir danken!

7. Immer up-to-date bleiben

Aktuelle Informationen und Lesenswertes aus Sicht der Hebammen findet ihr zum Beispiel auf der Webseite des Deutschen Hebammenverbandes oder aber auf dem wunderbaren Hebammenblog „Von guten Eltern“.

Fallen euch noch weitere Rettungsmaßnahmen ein? Ich freue mich über eure Ideen und Anregungen!

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2 Kommentare

  • Antworten
    Das Mama-Urteil: Ein Kündigungsrecht für sportliche Schwangere |
    27. Juni 2014 at 17:23

    […] an den Betreiber des Fitnessstudios, dem ihr am besten eine Bescheinigung eures Arztes  oder eurer Hebamme beifügt, aus der hervorgeht, dass ihr schwanger seid. Die Formulierung könnte in etwa so […]

  • Antworten
    Mamas, darauf habt ihr Anspruch: Alle Hebammenleistungen im Überblick! |
    19. September 2014 at 13:30

    […] Auf einem anderen Blatt steht natürlich das Honorar, welches Hebammen erhalten (ein Wochenbettbesuch = EUR 31,28 brutto – ehrlich!) und ob es in Zukunft überhaupt noch genug Hebammen geben wird, die diese Leistungen anbieten können. (Wer noch einmal einige Infos zum Hebammendilemma lesen möchte und wissen will, was er dagegen tun kann – bitte hier entlang). […]

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